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Stadtgespräch mit Tui-Arena-Geschäftsführer Benjamin Chatton

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Hannover – das ist mehr als Maschsee, Messe und Herrenhausen. Hannover ist speziell. In der Serie „NP-Stadtgespräch“ gehen wir mit Menschen dieser Stadt an für sie ganz besondere Orte. Wir wollen Hannover dort sehen, hören und begreifen. Heute: Mit Benjamin Chatton, Geschäftsführer der Tui-Arena und der Recken, unterwegs in den Katakomben der Tui-Arena.






(Alle Videos: Felix Peschke filmklar.de)

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Imposant trifft es immer noch. Wir stehen in der völlig leeren Tui-Arena. An den Treppenaufgängen leuchten blaue Lichter, das Licht ist schummrig, die Dimensionen gewaltig.
Benjamin Chatton ist inzwischen nicht nur der Geschäftsführer des Handball-Bundesligisten, sondern seit Februar eben auch der Chef der Arena. Und in dieser Funktion sieht der 36-Jährige die Halle natürlich lieber, wenn sie voll ist.


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Und wie bekommen Sie die Halle voll?

Wir wollen zum Einen natürlich gerne mehr große Acts holen, die Konzertanzahl in Zusammenarbeit u.a. mit Hannover-Concerts insgesamt erhöhen. Aber in dem Segment ist der Markt sehr begrenzt, die Konkurrzenz zu anderen Hallen groß und nicht in jedem Veranstaltungsjahr sind ausreichend Künstler auf Tour, die unsere Arena nutzen wollen.
Wenn es um die ganz großen Stars geht, haben z.B. Hamburg oder Berlin Vorteile, da ist Hannover leider häufig nur ein B-Standort. Diese Spielregel werden wir nicht ändern können, daher wollen wir uns in anderen Bereichen positionieren.

In welchen?

Wir wollen perspektivisch die Möglichkeit haben, die Arena nohc besser der Nachfrage anzupassen, wie zum Beispiel durch Vorhänge die Kapazität optisch zu verringern - dies auf fast jede gewünschte Größe. Somit kommen wir auch für Veranstaltungen in Frage, welche eine gewisse Kapazität ffür die Veranstaltung selbst benötigen, jedoch nicht über 10.000 Zuschauer generieren. Auch Firmenveranstaltungen, kleinere Messen oder gemeinsame Veranstaltungen mit unseren Nachbarn sind bisher noch nicht vollständig erschlossen. Wir haben den großen Vorteil, dass wir über eine Grundinfrastruktur verfügen, welche mit wenig Aufwand genutzt werden kann.




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Grundsätzlich nicht, jedoch ist eine Immobilie in dieser Größe permanenten Veränderungen unterworfen. Wir müssen uns zum Einen dem Markt immer wieder anpassen, die Technik macht Fortschritte, ebenso wie steigende bauliche Anforderungen und zum Anderen gibt es natürlich laufend notwendige Reparaturen. Die sichtbarsten Neuerungen sind sicher das plakative LED-Fascia Bord an den Zuschauerrängen und der große neue LED-Würfel unter dem Hallendach. Wir haben zudem gerade die blauen Notfallleuchten an den Treppen ausgetauscht, das sind mal schnell 1.500 Stück. Im Eingangsbereich haben wir die Zugangskontrolle erneuert sowie das Kassensystem den Anforderungen angepasst. Beide Abläufe werden dadurch unter anderem zeitlich optimiert.

Wie viele Mitarbeiter gehören zur Arena?


Wir sind ein relativ kleines Team mit momentan neun Mitgliedern. An Veranstaltungen sind natürlich viel mehr Menschen in der Arena beschäftigt.

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Die Recken sind nach sieben Spieltagen immer noch Tabellenführer. Haben Sie sich schon daran gewöhnt?

Gewöhnen müssen wir uns daran vermutlich nicht, aber wir genießen es. Wir haben eine sehr intensive Zeit hinter uns. Es ist gut für die Jungs, die in der vergangenen Saison dabei waren, und es ist ein Super-Einstand für die Neuen. Natürlich freut es mich auch für das neue Trainerteam.

Die vergangene Saison, die schlimme Rückrunde – was hat das mit Ihnen gemacht?

Klar, Leistungssport definiert sich über Erfolge. Wenn der Erfolg dauerhaft ausbleibt, dann wirkt sich das natürlich auch auf mich aus. So eine lange Phase nimmt einem die Lebensqualität, das ist wohl wie in jedem Job, die eigene mentale Speckschicht wird aufgebraucht.

Die Spieler und auch Sie sprechen immer wieder vom „Projekt Hannover“, das noch nicht beendet ist. Was ist das Projekt, wo soll es hinführen?

Es gibt wenig Handball-Standorte in Deutschland, eigentlich auch in Europa, die so große Chancen auf Wachstum haben wie Hannover. Klar ist Fußball hier verankert und die Nummer eins. Aber die Region bietet Chancen, dass eine zweite Profisportart wirtschaftlich und sportlich wachsen kann. Das Entwicklungspotenzial ist enorm, ich hoffe, wir können es dauerhaft für uns erschließen. Handball kann dem regionalen Mittelstand eine emotionale Heimat geben.


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Raus aus der Kabine, wieder einen langen Gang entlang, bloß nicht den Anschluss verlieren und sich verlaufen. „Das kann dauern, bis hier mal wieder einer vorbei kommt und einen findet“, sagt Chatton lachend. Die nächste Brandschutztür geht auf, wir stehen vor Kabine 500 der Backstagebereich für die Künstler, zuletzt für Superstar Helene Fischer. Ernüchternd weiß, nur ein Tisch steht drin, fensterlos, von Pomp keine Spur.

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Dieser Bereich wird bewusst neutral gehalten, denn jeder Künstler hat eigene Wünsche und dafür wird alles immer wieder ausgerichtet. Da kann es dann sein, dass die Wände mit roten Gardinen abgehängt werden oder das drei-vier Playstation aufgebaut werden. Manchmal steht hier ein Korb mit Obst oder auch mal eine Kiste Bier. Das wird in der Regel zwischen Veranstalter und Künstlermanagement vorab abgesprochen und dann passgenau umgesetzt.

Wie ist denn Helene Fischer so?

In der Zeit bei uns war sie zwar angespannt aufgrund des Tourstarts, aber auch extrem herzlich zu Ihrem Umfeld. Sie ist wie ein Teamkapitän, sorgt sich um alle Teammitglieder, übernimmt aber Verantwortung und geht vor allem mit Leistung voran. Wirklich sehr sympathisch. Wir haben uns zuletzt in diesem Raum kurz vor dem letzten Konzert getroffen.


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Vorher/Nacher Ansicht

Im Jahr 2000 wurde die Arena zur Expo eingeweiht. Bis heute finden dort regelmäßig Großveranstaltungen statt.

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Für mich ist das alles noch spannend, ich bin doch immer noch neu dabei und erlebe viele Künstler zum ersten Mal. In diesem Jahr freue ich mich u.a. auf Marius Müller-Westernhagen, mit dem bin ich musikalisch groß geworden, das wird ein gutes Konzert werden.

Müssen Sie jetzt auch Autogramme für Freunde besorgen?

Logisch gibt es Anfragen, gerade bei Helene Fischer hatte ich meinen Bekanntenkreis anscheinend unterschätzt…

Wieder raus, Treppen rauf und runter. Es ist verwirrend. Gut, dass sich der Chef so gut auskennt. Durch eine große Halle, die für Anlieferungen genutzt wird. In der Halle ist inzwischen ein Arbeiter – der erste, der die Carmen-Nebel-Fernsehsendung vorbereitet. Plötzlich eine große Kabine, die früher von den Eishockey-Scorpions genutzt wurde. Jetzt ist sie voller Recken-Utensilien, Bierkisten stehen ebenfalls noch herum. Der Raum kann von Firmen oder Gruppen gemietet werden – für eine kleine Party vor und nach dem Spiel. Dann nach oben in den Eingangsbereich. Dort zertrümmern Arbeiter gerade ein Mittelrondell. „Wir wollen das hier ein bisschen luftiger gestalten. Und dieses Rondell hat niemand genutzt, da lagen höchstens Flyer drauf.“ Dann raus auf die leere Expo-Plaza.


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Zur Expo? Ja, da habe ich gerade Abi gemacht. Da war hier draußen aber so viel los, so dass ich nicht in der Arena war.

Wie entspannen Sie sich eigentlich von den zwei Geschäftsführer-Jobs?

Ach, mir geht‘s gut, wenn der Erfolg da ist. Ansonsten entspanne ich gerne bei und mit meiner Familie – wobei das natürlich auch relativ ist mit zwei Jungs, die zwei und fünf Jahre alt sind.

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Entertainer Thomas Gottschalk moderierte das Show-Event. Auf der Bühne standen Stars wie Status Quo, Eric Burdon, Peter Gabriel oder Peter Frampton.

Die Shows waren damals ein Riesen-Erfolg.

(Quelle: YouTube/Holm Dressler)

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Maße: 128 Meter lang, 115 Meter breit, 34 Meter hoch (25 Meter über EXPO-Plaza-Niveau)

Bruttogeschossfläche: 50.000 m² inkl. Tiefgarage

Umbauter Raum:
425.000 m² inkl. Tiefgarage
 
Aktionsflächen:
Das Grundmaß besteht aus einem genormten Eishockeyfeld 30 m x 60 m (ca. 1.754 qm). Dieses Grundmaß lässt sich durch Einschieben der verfahrbaren Tribünen auf eine Fläche von 38 m x 76 m vergrößern (ca. 2.500 m²)

max. Veranstaltungsfläche: Halleninnenraum: ca. 3.000 m² zzgl. 20.400 m² Publikumsbereich in den Foyers auf vier Ebenen

Bühne:
bis max. 400 m², Endbühne, Centerbühne, TV-Showbühne

Entwurf: Architekturbüro Dr. Helmut Sprenger, Hannover

Projektmanagement: G.Plan, Generalplanung und Projektmanagement GmbH

Bauzeit: 21 Monate, Fertigstellung April 2000

Kosten:
rund 138 Mio. DM / 70 Mio. €

Premiere:
WM-Boxkampf Michalczewski gegen Rocchigiani am 15.04.2000

(Quelle Tui-Arena)
 www.tui-arena.de

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